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Blackwork Tattoo – massive Liebe ohne Kompromiss

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Blackwork Tattoo
Blackwork Tattoo

„Warum hast du dir deinen Arm schwarz tätowieren lassen?“ Keine Frage wurde mir in den vergangenen zwei Jahren häufiger gestellt als diese. Denn 2023 ließ ich meinen rechten Arm von der Schulter bis runter zum Handgelenk schwärzen.

Heavy Blackwork Tattoo nennt sich dieser Tätowierstil, für den ich mich damals sehr bewusst entschied.

Das Heavy Blackwork Tattoo

Beim Heavy Blackwork Tattoo werden Körperstellen, oft ganze Gliedmaße geschwärzt. Feine Linien und Schattierungen oder verspielte Details sucht man hier vergeblich. Stattdessen zeichnet sich dieser Stil durch markante Formen und großflächig ausgefüllte Areale aus.

„Es ist die starke Pigmentierung von Körperstellen mit schwarzer Farbe“, erklärt mir Phillip
Geissler alias 3Kreuze aus Berlin. Der Tätowierer hat sich in seinem Berliner Studio „Ruin Your Life“ auf Heavy Blackwork Tattoo spezialisiert, war einer der ersten Tattoo-Künstler, die großflächig schwärzten. Ihm vertraute ich meinen Arm an, und was soll ich sagen? Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, auch wenn ich die Nachwirkungen speziell der ersten Sitzung bis heute verfluche. Doch dazu später mehr.

 

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Was unterscheidet diesen Stil vom traditionellen Tätowieren? Ich brauche unter anderem ein ganz anderes Set-up meiner Werkzeuge“, erklärt 3Kreuze. So braucht er zum Beispiel spezielle Nadeln und Farbe, „weil nicht jedes Schwarz so stark pigmentiert ist, dass man es flächig tätowieren kann. Es benötigt ein besonderes Know-how, Heavy Blackwork Tattoo gehört zu den schwierigsten Tattoo-Formen‘, so der Tätowierer.

heavy blackwork tattoo
KinKats-Redakteurin Mimi Erhardt lässt ihren Arm von Tätowierer 3Kreuze mit einem Heavy Blackwork Tattoo verzieren

Dabei muss es nicht immer „nur“ Schwarz sein, wie man es vom traditionellen Heavy Blackwork kennt. Beim so genannten Neo-Blackwork werden geometrische Formen, grafische Designs und Muster kombiniert, um so ein ästhetisches wie zeitloses Ergebnis zu erzielen.

 

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Der Schmerz? Meiner Erfahrung nach – je nach Körperstelle – mittel bis heftig. Dennoch absolut auszuhalten. Tätowierer 3Kreuze: „Manche sagen, es sei das Schlimmste, was sie in ihrem Leben gemacht hätten. Das ist aber ein kleiner Teil. Andere finden es viel angenehmer, wenn die Nadeln sich auf eine größere Fläche ausbreiten. Der Schmerz ist nicht so zentriert.

Blackwork Tattoos

So funktioniert die Pflege danach

Was meiner Erfahrung nach wesentlich unangenehmer ist als der Akt des Blackworkens selbst, ist das Danach. Nach meiner ersten Sitzung, die sich über mehrere Stunden zog, reagierte mein Körper mit Fieber und Schüttelfrost auf die Tätowierung. Mein Arm schmerzte tagelang so sehr, dass ich ihn in einer Schlinge trug, um ihn zu entlasten, ich war dauerhaft müde und fühlte mich, als hätte ich Grippe. Dennoch heilte alles relativ gut ab, nicht zuletzt, da ich mich an die Anweisungen des Tätowierers hielt.

Die da lauten:
• Viel Ruhe
• Viel Wasser, kein Alkohol
• Duschen nur mit ph-neutraler Seite
• Nicht knibbeln

• Keine Panik bei Schüttelfrost und/oder Fieber. Derartige Reaktionen sind zu erwarten. Entzündet sich die Tätowierung aber, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

• Die Tätowierung, wenn möglich, an der frischen Luft abheilen lassen. Damit es dabei nicht zu bösen Flecken auf der Couch oder dem Bettlaken kommt wenn Blut und/oder Wundwasser austreten, empfehlen sich so genannte Inkontinenz-Unterlagen, die man unter den tätowierten Körperteil legt. Gibt es in den meisten Drogerien.

• 3Kreuze rät dazu, ein Blackwork Tattoo zu Beginn trocken zu halten. Heißt: Keine Creme für mehrere Tage. Erst, wenn kein Wundwasser mehr austritt, mit vom Tätowierer empfohlener Creme oder Spray behandeln. In meinem Fall sorgte Panthenol-Spray aus der Apotheke für wahre Wunder.

Warum trägt Lullu Gun ein Heavy Blackwork Tattoo?

Meine Freundin Lullu Gun trägt ebenfalls ein Heavy Blackwork Tattoo, das ihren linken Arm bedeckt. Was bedeutet es ihr? Lullu: „Mein Blackwork Tattoo bedeutete für mich Befreiung. Frei sein von einer Last und Vergangenheit, die ich mit meinen alten Tattoos am Arm verbunden haben. Ich liebe meinen Blackwork Arm und werde weitere Stellen an mir so machen lassen.“

Lullu Gun Heavy Blackwork Tattoo
Lullu Gun Heavy Blackwork Tattoo

Und warum habe ich mir nun meinen Arm schwärzen lassen? Zum einen, weil ich eine alte Tätowierung covern wollte. Zum anderen, weil ich ein Heavy Blackwork Tattoo irre ästhetisch und kraftvoll finde. And that’s about it.

Für mehr Inspiration und Information findet ihr hier das Instagram-Profil von 3Kreuze.