Start Tattoo talk mybrainhasanerror: „Andere meditieren, ich mache Body Suspensions“

mybrainhasanerror: „Andere meditieren, ich mache Body Suspensions“

214
Piercerin N alias mybrainhasanerror
Piercerin N alias mybrainhasanerror

Auf Instagram nennt sie sich N oder mybrainhasanerror – und KinKats-Social-Media-Mommy Inkedcrybaby ist eventuell ein bisschen verschossen in die 28-jährige Bodypiercerin aus Zürich. Eine Leidenschaft von mybrainhasanerror neben ihrem Job? Body Suspensions – dabei wird der Körper mittels Haken, die durch die Haut gestochen werden, aufgehängt und mit Hilfe von Seilen in die Höhe gezogen. Ein spirituelles Erlebnis für viele – so auch für mybrainhasanerror. Inkedcrybaby hat sie für KinKats interviewt.

Von Inkedcrybaby

Let‘s start smoothly – stell dich uns gerne vor!

mybrainhasanerror: „Hey! Ich heiße N oder auch wie im Insta mybrainhasanerror. Ich stelle mich meist nicht vor, da viele sich meinen Namen eh nicht merken können und ich mir die meisten auch nicht 😛 Ich bin 28 Jahre alt und wohne in der nähe von Zürich. Meine Hobbys sind … nun ja, ich arbeite viel, aber wenn nicht, gehe ich gern in den Niederlanden feiern mit meinem Freund und meinen Freunden, gehe gerne eins trinken. Aber bin eigentlich auch sehr gerne zu Hause und schaue Serien und Filme. Was viele auch interessiert, sind sicher auch die Suspensions, die ich an und zu mache. Eigentlich fast zu wenig, haha!“

Du arbeitest hauptberuflich als Piercerin. Wie bist du zu diesem Job gekommen, und wie lange übst du ihn schon aus?

mybrainhasanerror: „Yes! Es war eigentlich schon von sehr jung auf ein Traum, denke, ab so 12, 13 Jahren habe ich mich schon sehr damit auseinander gesetzt und wurde Feuer und Flamme dafür. Ich habe vor über acht Jahren angefangen und bin immer noch hier. Hier in der Schweiz ist Piercerin kein anerkannter Beruf, und es macht schon Sinn, davor eine andere ,anerkannte‘ Ausbildung zu machen, einfach dass man, falls es nichts geworden wäre, auf was zurück greifen kann. Ich habe die Ausbildung als Friseurin gemacht, was mich damals auch interessierte, aber ich würde jetzt nie wieder zurück auf diesen Beruf.“

Piercerin mybrainhasanerror aus Zürich ist unser nere KinKats-Crush
Piercerin mybrainhasanerror aus Zürich ist unser neuer KinKats-Crush

Was gefällt dir besonders an deinem Job?

mybrainhasanerror: Ich bin sonst eher antisocial, aber bei der Arbeit könnte ich stundenlang über Piercings und Schmuck reden, das macht irgendwas mit mir! Ich habe so tolle Kunden, neue, wie auch die, die schon seit dem Anfang zu mir kommen. Die Bindung ist dann schon auch da – ist ja doch auch etwas sehr Intimes. Ich bin froh, kann ich all die schönen Menschen noch ein bisschen extra schmücken. Das Vertrauen, das sie in mich haben, ist schon ein spezielles Gefühl. Ich liebe Herausforderungen in speziellen Placements oder auch nur schon, wenn ich schönen Schmuck bestellen kann.“

 

View this post on Instagram

 

A post shared by ⁕ (@mybrainhasanerror)

Du bist selbst ja auch relativ großzügig tätowiert und auch gepierct. Was sind deine Lieblingstattoos und -piercings an dir? Gibt es welche, die du mal hattest und gerne wieder hättest, oder Sachen, die dir nicht mehr gefallen?

mybrainhasanerror: Joa! Bin dran, haha – aber ist ja eh eine never ending story. Mein Fave ist sicher mein headpiece (undercut), aber ich lieb momentan eigentlich alles an meinem Oberkörper. Sind zwar verschiedene Styles, aber ich finde, sie harmonieren super miteinander. Momentan bin ich an meinem Backpiece dran, was ich dann auch über meine Beine weiter ziehen will – weeeil meine Tattoos an den Beinen mir nicht mehr so gefallen. Die Tattoos an sich meist schon noch, aber nicht als Ganzes mit dem Oberkörper – daher wird’s noch ein langer Weg. Mein absolutes Lieblingspiercing ist das Bridge. Ich habe es leider nicht mehr, da mein Körper solche gern abstößt, aber man kann halt nicht alles haben. Daher bin ich immer froh, wenn ich es jemandem stechen kann. Ansonsten würd ich sagen: mein Jestrum / Vertical Philtrum oder halt meine Ohren.“

Piercings sind die Leidenschaft der Schweizerin
Piercings sind die Leidenschaft der Schweizerin

Wann hast du dich dazu entschieden, dein Gesicht zu tätowieren? Fiel dir die Entscheidung leicht oder warst du am Anfang etwas mit dir selbst am hadern?

mybrainhasanerror: „Ich glaube, mein erstes war so Anfang 2022 – die Sterne neben den Augen, ich habe die überall tätowiert und liebe die. Es fiel mir eventuell fast zu leicht, weil man wie bei anderen Tattoos schlecht aufhören kann, man findet immer noch was zu tun.“

Wie hat dein Umfeld darauf reagiert?

mybrainhasanerror:„Die kleinen waren kein ding, alle waren eher so: ,Ja das bist du, und es fällt nicht so auf.‘ Bei der Stirn war das dann doch anders, aber ist halt auch eher groß. Aber generell mach ich mir nicht viele Gedanken, ich fühl mich so immer wohler in meiner eigenen Haut, und das ist ja das Wichtigste. Ich habe angefangen, meine Scarifications zu übertätowieren, da man diese eh nicht mehr groß sah. Dann dachte ich: Ja gut, dann kann ich ja auch einfach etwas anderes darüber machen.“

mybrainhasanerror: „Das Einsetzen ist eine schnelle Sache, das Nach-oben-Kommen etwas anderes“

Wie bist du darauf gekommen, Body Suspension anzufangen bzw. auszuprobieren?

mybrainhasanerror: „Wie gesagt, ich habe mich schon relativ früh mit dieser Szene auseinandergesetzt und kam so auch auf Body Suspensions. Als sich die Möglichkeit ergab, wollte ich es ausprobieren.

mybrainhasanerror hat Body Suspensions für sich entdeckt
mybrainhasanerror hat Body Suspensions für sich entdeckt

Hattest du Angst davor, als du das erste Mal an deiner Haut in der Luft hingst? Was dachtest du dir dabei?

mybrainhasanerror: „Klar hatte ich Angst, man weiß, was passiert, aber kann es halt null einschätzen. Das Einsetzen ist eine schnelle Sache, aber das Nach-oben-Kommen ist etwas anderes. Dein Körper wehrt sich schon ein wenig, aber ich war super schnell in der Luft, und der Artist war nur so: ,Ach, die kommt bald wieder.‘ Das war dann auch so. Ich würde es gerne öfter machen, aber ich find‘s Outdoor am besten, und es ist blöd, wenn man schnell kalt hat, haha! Die Zeit rast, und dann hat man doch manchmal zu wenig Zeit für alles. Ich finde, jeder sollte es mal ausprobieren, da es für jeden anders ist und man dabei nicht auf das Erfahrene von anderen eingehen kann. Für mich ist es eine Challenge, eine Grenze zu übertreten, aber auch einfach Loslassen. Andere meditieren, ich mache das.“

Body Suspensions statt Meditation? Für mybrainhasanerror macht das Sinn
Body Suspensions statt Meditation? Für mybrainhasanerror macht das Sinn

Wie man auf deinem gleichnamigen Instagram-Account sieht, hörst du oft Gabber und gehst dazu auch feiern. Ist das deine Lieblingsmusik? Unsere Partymäuse hier bei KinKats wird es auch brennend interessieren, wo kann man in Zürich besonders gut feiern gehen kann …

mybrainhasanerror: „In der Schweiz ist das gleich Null. Außer man mag Uptempo, dann ja, aber ich hasse das ja so sehr, haha! Ich gehe in der Schweiz generell nicht mehr auf Partys und nehme lieber den Weg auf mich nach Holland, lohnt sich tausendmal mehr. Und ja, das ist meine Lieblingsmusik, ich habe wieder sehr zum Early Hardcore gefunden, habe eine Zeit mehr Industiral gehört – Crossbreed, Hardcore DnB, und so weiter – aber das geht mir mittlerweile zu sehr in die Hardtechno-Richtung, was halt nicht meins ist.  Aber ich bin froh, dass ich wieder zu Early gefunden habe, denn ich lieb das einfach so!“

 

View this post on Instagram

 

A post shared by ⁕ (@mybrainhasanerror)

Hast du ein Mantra, was dich durch deinen Tag begleitet? Beziehungsweise eine Lebensweisheit oder einen Tipp für unsere Leser?

mybrainhasanerror: Live fast – die young. Viele machen sich einfach zu viele Gedanken, wie man aussieht, ob man erfolgreich ist im Job und so weiter. Klar mach ich das auch, aber ich erinnere mich immer selbst daran, dass jeder gut ist, wie er ist, Arbeit ist nicht alles (auch wenn es eine Passion ist) und man doch auch einfach mal das Leben genießen soll.“

Hier findet ihr mybrainhasanerror auf Instagram.